Was taugen die Versprechen der Abnehmindustrie?

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Im Internet werden viele „Wunderpillen“ angepriesen, die dem Verbraucher zu einer schnellen und einfachen Gewichtsreduktion führen sollen. Leider sind gerade diese frei verkäuflichen Produkte mit gefährlichen Nebenwirkungen verbunden, die im schlimmsten Fall sogar tödlich enden können. Daneben werden auch Pulver angeboten, mit deren Hilfe man zum Traumgewicht kommen soll. Welches Mittel erweist sich während einer Diät als nützlich und welches ist ungeeignet?

Helfen Tabletten beim Abnehmen?

Von den Abnehmtabletten gibt es unterschiedliche Sorten, die je auf ihre eigene Weise zur Gewichtsreduktion beitragen sollen. Es gibt solche, welche den Fettaufbau verunmöglichen, den Hunger unterdrücken, das Sättigungsgefühl stärken oder die Fettverbrennung ankurbeln sollen.

Die Wirkung von Fatblockern

Fettbinder, das sind Tabletten, welche die Absorption von Fett aus Nahrungsmitteln im Magen oder im Darm verhindern sollen, werden häufig verwendet, obwohl die Erfolge, wenn es denn überhaupt welche gibt, nur von kurzer Dauer sind. Die Nebenwirkungen dieser Tabletten können sehr unangenehm werden. Völlegefühl und Magenkrämpfe kommen bei der Einnahme von Fettbindern nicht selten vor. Eine ziemlich peinliche Situation entsteht durch die mögliche Stuhlinkontinenz, von der einige Verbraucher berichten.

Gefährliche Appetitzügler

Neben den Fettbindern gibt es auch appetitzügelnde Tabletten. Anders als Fettbinder, die im Magen-Darm-Trakt zu wirken beginnen, greift die Wirkung von Appetitzügler direkt im Gehirn. Dort werden Neurotransmitter so beeinflusst, dass ein Hungergefühl weniger schnell eintritt oder sich schnell verflüchtigt. Diese Mittel tragen auch den Namen Anorektika und haben vor allem psychische Nebenwirkungen. Zu diesen gehören Depressionen und Suizidgedanken. Der Wirkstoff Rimonabant wurde verboten, da bei diesem die Nebenwirkungen besonders häufig aufgetreten sind. Ein anderes Problem stellt das Risiko dar, von den Tabletten abhängig zu werden. Nach Absetzen der Tabletten ist außerdem damit zu rechnen, dass der Konsument oder die Konsumentin ganz schnell wieder an Körpergewicht gewinnt. Des Weiteren laufen Menschen, die Appetitzügler verwenden, Gefahr ernsthafte Herzkreislaufprobleme zu entwickeln.

Wie wirken Diät-Shakes beim Abnehmen?

Bei der sogenannten Formula-Diät kommt Pulver zum Einsatz, welches die nötigen Mikro- und Makronährstoffe enthält und mit Zugabe von Milch gemixt werden muss. Der Diät-Shake soll an jedem Tag eine Mahlzeit ersetzen. Der Abnehmerfolg tritt automatisch ein, da der Kaloriengehalt eines Shakes unter dem einer vollwertigen Mahlzeit liegt. Diät-Shakes gibt es in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, was das Durchhalten der Diät vereinfachen soll. Dennoch kann die Formula-Diät nicht ewig aufrechterhalten werden. Diese Form der Gewichtsabnahme wurde ursprünglich für adipöse Menschen entwickelt. Die für den Körper zu niedrige Kalorienaufnahme kann zu Mangelerscheinungen führen.

Ist Proteinpulver eine sinnvolle Alternative?

Ein anderes pulverförmiges Nahrungsergänzungsmittel stellt das Proteinpulver dar. Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um ein Produkt, welches aus dem Makronährstoff Eiweiß besteht. Durchschnittlich besteht Proteinpulver zu etwa 85% aus Eiweiß. Dieses hilft nach hartem Krafttraining dazu, schneller und besser Muskeln aufzubauen. Für Kraftsportler mag der Proteinshake nach dem Training durchaus sinnvoll sein. Während einer Diät kann der Abnehmerfolg unter gewissen Voraussetzungen aber auf der Strecke bleiben. Neben dem intensives Krafttraining und der Einnahme von Proteinshakes ist auch die Umstellung der gesamten Ernährung wichtig, um einen langfristigen Erfolg zu bewirken. Der Proteinshake kann hilfreich sein, wenn der Muskelaufbau neben der Fettverbrennung eine zentrale Rolle im Diätplan einnimmt und der Proteinshake als Mahlzeit betrachtet wird.

Fazit
Generell lässt sich sagen, dass Abnehmtabletten viel kosten, keine positive Wirkung erzielen und im schlimmsten Fall zu Gesundheitsschädigungen führen können. Diät-Shakes können dagegen zu einem kontinuierlichen Gewichtsverlust führen. Bis zum Erreichen des Wunschgewichts sollte jedoch eine grundlegende Ernährungsumstellung stattgefunden haben. Proteinshakes kommen für all die Menschen in Frage, die sich neben einer verminderten Kalorienaufnahme auch ein straffes Sportprogramm vornehmen.

Bild: pixabay.com, Tumisu, 2437889